Styleguides im Webdesign

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Styleguides im Webdesign
Ein sauber angelegter Styleguide ist im Webdesign das Fundament für ein konsistentes Design und eine effiziente Umsetzung. Ein gut strukturierter Guide spart Zeit, vermeidet Missverständnisse und sorgt dafür, dass alle Beteiligten direkt mit den richtigen Vorgaben arbeiten können.
Hier sind die wichtigsten Punkte, die beim Anlegen eines Styleguides beachtet werden sollten:
Farben korrekt definieren – und Barrierefreiheit im Blick behalten
Bei der Farbdefinition sollten die Farbcodes präzise angegeben werden. Dabei sollte die Barrierefreiheit genauso von Anfang an berücksichtigt werden.
Farben müssen zum Beispiel auf ausreichenden Kontrast geprüft werden, damit Inhalte für alle gut lesbar sind. Besonders bei Navigationselementen oder wichtigen Interaktionen, wie Buttons, ist es sinnvoll, auch alternative Farbvarianten anzulegen, zum Beispiel für Hover-Zustände oder für Nutzer:innen mit Einschränkung der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit.
Eine eigene Styleguide-Page in Figma sorgt für Übersicht
In Figma empfiehlt es sich, eine eigene Page für den Style Guide zu erstellen.
Dort befinden sich:
- Farben (als Figma-Stile)
- Schriften
- Abstände
- Icons
- Components
- Stile, wie Shadows, Borders, etc.
- Interaktionsverhalten (Transitions)
- Grid
Alle Elemente sollten direkt als Komponenten oder Styles/Tokens angelegt werden. Das spart Zeit, sorgt für klare Strukturen und erleichtert den Zugriff beim späteren Design.
Ebenso kann die Wartbarkeit der Component Library, des Style Guides und der Anwendung sichergestellt und nachhaltig gewährleistet werden.
Dieser Guide sollte stets als “lebender Bestandteil” der Anwendung oder Webseite betrachtet werden und nie als abgeschlossenes Artefakt.
Arbeiten im 4er- oder 8er-Raster
Im Webdesign wird häufig im 4er- oder 8er-Raster gearbeitet.
Größen und Abstände sollten dabei immer Vielfache von 4 oder 8 Pixeln sein.
Das sorgt für ein sauberes, konsistentes Layout und erleichtert der Entwicklung die Umsetzung – viele Frameworks wie Bootstrap orientieren sich ebenfalls an diesen Größen.
Icons in Vielfachen von 24 Pixeln anlegen
Icons sollten möglichst in Vielfachen von 24 Pixeln erstellt werden:
- 24×24 px
- 48×48 px
- 72×72 px
Diese Größen lassen sich gut skalieren und harmonieren oft gut mit den Textgrößen. Denn wenn die Höhe des Icons und die Zeilenhöhe des Textes sich gut ergänzen, wirken die Abstände harmonischer, wenn das nicht der Fall ist.
Responsive Varianten von Anfang an einplanen
Responsives Design sollte bereits im Style Guide mitgedacht werden.
Wichtige Punkte:
- Schriftgrößen für Mobile, Tablet und Desktop definieren
- Abstände und Grids für verschiedene Viewports berücksichtigen
- Mobile (1st) sollte immer der Startpunkt für ein responsives Design sein, da hier schon komplexe Anforderungen gelöst und gut auf die nächstgrößeren Views übertragen werden können.
Mit klar definierten responsiven Vorgaben kann das Design später deutlich schneller und konsistenter umgesetzt werden.
Typografie und Barrierefreiheit
Beim Definieren von Typografie ist es wichtig, auf gut lesbare und barrierefreie Schriften zu achten. Besonders serifenlose Schriften mit klaren, offenen Formen gelten als barrierefrei und erleichtern das Lesen auf verschiedenen Bildschirmgrößen und für Nutzer:innen mit Sehbeeinträchtigungen.
Arial, Helvetica und Roboto eignen sich zum Beispiel besonders gut. Eine Schriftgröße von mindestens 16px und ein ausreichender Zeilenabstand (mindestens 1,5-facher Zeilenabstand) sind besonders ratsam.
Alle H-Tags definieren – von H1 bis H6
Überschriften sollten im Style Guide vollständig definiert sein, am besten von H1 bis H6. Beim Definieren rät es sich oftmals mit der H6 zu starten und diese auf den body Text gut abzustimmen. Der body Text fällt oftmals mit der Größe aus, demnach sollte i.d.R. die H6 nicht kleiner als 16 sein.
- Schriftgrößen, Schriftgewichte und Zeilenhöhen festlegen
- Einheitliche Abstände schaffen
- Responsives Verhalten direkt mit anlegen
Buttons und Interaktions-Elemente von Anfang an festlegen
Auch Buttons sollten im Guide vollständig angelegt werden:
- Normalzustand
- Hover-Zustand
- Aktiver Zustand
- Fokussierter Zustand
- Deaktivierter Zustand
Praktisch ist die Arbeit mit Auto-Layout in Figma, um flexible Button-Größen zu ermöglichen. Buttons als Komponenten mit Responsive-Varianten sparen später viel Zeit bei der Umsetzung, besonders beim Wechsel zwischen Mobile- und Desktop-Layouts.
Prinzip “von innen nach außen” bzw. von klein zu groß.
In anderen Worten, auch als Atomic-Design bekannt, sollte erst bei den Foundations und Tokens angefangen werden, dann hin zu den Atomen und von da aus zu den Molekülen. Die Organismen, Pages und Templates erübrigen sich daraus.
Fazit: Ein durchdachter Styleguide zahlt sich aus
Ein gut aufgebauter Style Guide sorgt für Effizienz, Klarheit und ein einheitliches Design. Wenn Farben, Schriften, Abstände, Icons, Buttons und responsive Varianten sauber definiert und als Komponenten angelegt sind, wird der Designprozess deutlich angenehmer und den Entwickler:innen fällt die Umsetzung in der Implementierung gleich viel leichter.
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